Ledersprung
die aufnahmezeremonie
Der Ledersprung ist eine Aufnahmezeremonie oder Ehrung für Angehörige und Freunde des Montanwesens. Er ist heute ein fixer ritueller Bestandteil des studentischen Lebens an der Montanuniversität Leoben und steht in der Tradition der Leobener Studentenverbindungen, die ihn jährlich abwechselnd im Rahmen eines Kommerses ausrichten.
Sowohl junge Studenten, als auch neue Professoren springen im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in den Ehrenbergmannsstand, was einerseits das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Universitätsangehörigen, andererseits auch die Identifikation mit dem Berg- und Hüttenwesen stärkt.
Woher kommt der Ledersprung?
Im Zuge des Ungarnaufstandes im Revolutionsjahr 1848/49 waren die Deutschen Studenten dazu gezwungen die Bergakademie in Schemnitz (Kgr. Ungarn, heute in der Slowakei) zu verlassen und übersiedelten größtenteils auf die k.k. Montanlehranstalt Leoben – mit im Gepäck der Brauch des Ledersprunges.
Von Schemnitz über Leoben verbreitete sich der Ledersprung weiter und wird heute in abgewandelter Form in vielen bergmännisch geprägten Gegenden sowohl im Deutschen Sprach- und Kulturraum, als auch in Ländern der ehemaligen k.u.k Monarchie zelebriert.
Wie läuft der Ledersprung ab?
Am Vormittag des Ledersprunges findet die feierliche Übergabe des Matrikelscheins statt. Dabei überreicht der Rektor den Erstsemestrigen per Handschlag eine Urkunde, die sie als Angehörige der Universität ausweist – ein akademischer Brauch, den es so nur auf der Leobener Universität gibt.
Der Ledersprungkommers findet abends in einer geeigneten Veranstaltungshalle statt.
Nachdem die Springer feierlich in die Halle einziehen, folgen Reden des Rektors und der ausrichtenden Verbindung.
Das eigentliche Ritual des Ledersprunges folgt danach und gliedert sich in 3 Punkte:
1. Der Springer steigt auf ein kleines Holzfass und muss zunächst vier Fragen
beantworten, die ihm sein Fuxmajor stellt.
„Dein Name?“
„Deine Herkunft?“ – Das Heimatbundesland
„Dein Stand?“ – Die Studienrichtung: Bergmann / Hüttenmann / Erdölmann / etc.
„Dein Wahlspruch?“ – Der Wahlspruch der Studentenverbindung für die man springt
2. Der Fuxmajor spricht nun die Formel: „So nimm dieses Glas, leere es bis auf den Grund, springe in deinen Stand und halte ihn stets in Ehren.“
Anschließend wird dem Springer ein 0,33 l Glas Bier gereicht, das möglichst in einem
Zug geleert werden sollte.
3. Es erfolgt nun der eigentliche Sprung über das „Arschleder“, das vom Rektor der Montanuniversität und dem ältesten anwesenden Bergmann gehalten wird.
Dabei ruft der Springer ein „Heil“ auf seine Verbindung.
Wie kann ich beim Ledersprung mitmachen?
Die heißbegehrten Springerplätze werden hauptsächlich von den Leobener Studentenverbindungen zur Verfügung gestellt und stehen auch Nichtmitgliedern offen. Der schnellste Weg zu einem Springerplatz ist der persönliche Kontakt, also schreibe uns am besten eine E-Post oder schau einfach am Ledererhaus in der Salzlände vorbei.